"Was können wir jetzt noch ändern? Und vielleicht wird ja alles gar nicht so schlimm." Dieser Haltung - geprägt von Resignation und Selbstbetrug - begegnet man in Gesprächen über die geplante Bundesstraße immer wieder. Die Bürgerinitiative gegen die Trasse Fulda-Meiningen möchte auf dieser Website ausführlich informieren, welche Folgen eine Transitstrecke mit den angestrebten Ausmaßen für Mensch und Natur nach sich ziehen würde. Und nicht zuletzt soll sie Mut machen, sich dem Widerstand gegen den Irrsinn anzuschließen.
Hier finden Sie die Stellungnahme der BI zum BVWP 2030.
Betr.: Bundesverkehrsplan 2015-2025. Hier: Antrag des thüring. Verkehrsministeriums auf eine B 87n
Forderung die vom thüringischen Verkehrsministerium für den neuen Verkehrswegeplan beantragte B 87n zwischen Walldorf und Diedorf nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.
Vorsitzender Reinhardt Kremer bedankt sich bei Tom Wey (BUND Meiningen) für die gute Zusammenarbeit.
Der folgende Bericht ist eine Verschmelzung der Artikel, welche die Zeitungsmitarbeiterin Manuela Henkel am 10.3. 2013 für die Fuldaer Zeitung und das Meininger Tageblatt geschrieben hat und deren Veröffentlichung sie der BI auf ihrer Homepage freundlicherweise gestattet.
Über 100 hessische und thüringische Mitglieder der Bürgerinitiative „Rettet die
Rhön! Alternativen zur B87n" feierten im Tanner Stadtteil Dippach den Stopp der
geplanten Bundesstraße von Fulda nach Meiningen. Mitte Oktober letzten Jahres
hatte der Bund die von den Ländern Hessen und Thüringen beantragte
Linienführung abgelehnt. Die Initiative will weiterhin bestehen bleiben, um
sich bei zukünftigen Planungen mit einzubringen.
Tann/Dippach: „Diese glatte
Absage aus Berlin ist für die Rhön eine Sensation", freute sich der Vorsitzende
der Bürgerinitiative, Reinhardt Kremer aus Kleinsassen. „Wir haben immer darauf
gehofft, dass das Linienbestimmungsverfahren nicht akzeptiert wird", so Kremer.
Letztlich sei es zwar das Geld gewesen, dass zum Stopp der Rhöntrasse geführt
habe, der Vorsitzende ist sich aber sicher, dass die gemeinsame
länderübergreifende Initiative der Bürger und Naturschutzverbände dieses
Ergebnis mit beeinflusst haben. „Wir haben die Umweltproblematik dargestellt
und klar gemacht, dass wir alle rechtlichen Mittel bis zum Schluss ausschöpfen
werden", so Kremer. Bei seinem Rückblick berichtete er, dass bereits in den
90iger Jahren die Naturschutzverbände Alarm gegen eine neue Straßenplanung geschlagen
hätten. „Besonders möchte ich die BUND-
und NABU-Kreisverbände aus Hessen und Thüringen sowie die Hessische
Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) aus Hünfeld nennen", sagte
der Vorsitzende. Als 2007 die Planungsunterlagen für das Raumordnungsverfahren
der Öffentlichkeit vorgelegt wurden, bildeten sich in zahlreichen Ortschaften
der hessischen und thüringischen Rhön Gruppen und Initiativen. Sie
befürchteten, dass die Bundesstraße, der durch tiefe Einschnitte,
Aufschüttungen und Tunnel fast alle Neigungen genommen werden, starken
LKW-Verkehr anziehe und als Schnellverbindung zwischen den Autobahnen A66 und
A71 für den Durchgangsverkehr zwischen West- und Osteuropa genutzt werden könne.
„Wir haben uns zusammengetan, um mit einer gemeinsamen Bürgerinitiative dagegen
vorzugehen, aber auch um Alternativen aufzuzeigen", berichtete Reinhardt
Kremer.
„Wir wollten etwas
tun, um die Menschen in der Region zu informieren und sie zu sensibilisieren",
sagte Christiane Fuß aus Tann. Unterwegs mit Baby und Kinderwagen teilte die
zweifache Mutter in den letzten Jahren Zeit zahlreiche Flyer aus. „Ich wollte
mir von meinen Kindern später nicht sagen lassen, warum ich gegen diese Straße
und die damit einhergehende Belastung unserer Region nichts getan habe",
begründete sie ihr Engagement. An den Demonstrationen der Bürgerinitiative nahm
auch Dr. Ralf Schneider aus Fulda teil. „Ich komme eigentlich aus Wiesbaden und
fand die Rhön schon immer einmalig", berichtete der Notarzt. Vom Hubschrauber
aus beobachte er die ständigen
Veränderungen der Landschaft. „Straßen sind wichtig, sie werden aber
über Schulden finanziert und müssen von einer immer geringer werdenden
Bevölkerung in den nächsten Jahren unterhalten werden", ist sich Schneider
sicher. „Mir hat die Rhön einfach leid getan und es war mir ein Anliegen, diese
einmalige Kulturlandschaft zu bewahren."
So schlug die
Initiative unter anderem vor, dass der Ost-West-Schwerlastverkehr über die
bereits vorhandenen Bundesstraßen B84 sowie B270 geführt werde, die Verkehre in
der Rhön dezentral verlaufen und landschaftsangepasste Umgehungsstraßen, die
keinen Schwerlast- und anderen Durchgangsverkehr an sich ziehen, gebaut werden
sollten. „Wir haben immer wieder versucht mit den politisch Verantwortlichen
ins Gespräch zu kommen und haben mit zahlreichen Veranstaltungen und
Demonstrationen auf das Thema aufmerksam gemacht", so Kremer. „Wir wollten keinen
Highway der die Landschaft verschandelt", sagt Sabine Laube aus Hildburghausen.
Sie engagiert sich seit 2009 in der Bürgerinitiative, obwohl sie gar nicht
direkt von der Straße betroffen ist. „Ich bin für den Erhalt der schönen Rhönlandschaft
und freue mich eigentlich über jeden Baum den wir erhalten können", so die
Naturliebhaberin. Unter den 180 Mitgliedern der Bürgerinitiative sind als
korporative Mitglieder die verschiedensten Naturschutzverbände aktiv. Besonders
bedankte sich Vorsitzender Reinhardt Kremer bei Joachim Schleicher vom BUND
Fulda sowie bei Thomas Wey vom BUND Meiningen für die Unterstützung in den letzten
Jahren. Bei den Demonstranten hob er vor allem die kleinsten Mitglieder hervor.
„Ihr habt lange Stunden ausgeharrt und Durchhaltevermögen gezeigt" sagte Kremer
zu den Mädchen und Jungen, die für einige Zeit als „Rhönindianer" auf sich
aufmerksam machten. Wichtig seien neben der Öffentlichkeitsarbeit auch die vielen nicht
öffentlich geführten Gespräche und Treffen mit den Verantwortlichen gewesen. „Wir
wollen in Zukunft weiterhin am Ball
bleiben", so Kremer. „Ich freue mich über die Entscheidung", sagte Heike
Horstmann aus Mehmels bei Wasungen. Seit über drei Jahren engagiert sie sich in
der Initiative und hat an verschiedensten Demonstrationen und Gesprächen
teilgenommen. Besonders kritisierte sie die ihrer Meinung nach unehrlichen und
unvollständigen Informationen der Politik. „Wir müssen das Ergebnis aus Berlin
mit Vorbehalt sehen, da es den Ländern
freigestellt wurde, Alternativen zu entwickeln und vorzustellen", so Heike
Horstmann. Bis September 2013 laufe die Anmeldefrist für die Bundesverkehrswegeplanung
2015. „Wir werden die aktuellen Entwicklungen genau beobachten, um rechtzeitig
reagieren zu können", sagte Vorsitzender Reinhardt Kremer. Vorerst freuten sich
jedoch die Mitglieder der Initiative über die Entscheidung aus Berlin und
feierten mit der Dixie-Band Sunshinebrass aus Suhl, dem
H5N1-Vogelgrippe-Quartett aus Untermaßfeld/Meiningen, einem Moritat von
Karl-Heinz Kern aus Poppenhausen sowie den Rhönsängern Paul Braun und Heinz
Martin Dick aus Eichenzell. „Hier gibt es zuvor erst ‘ne Wende - gestoppt der
Wahnsinn im Gelände" zitierte Paul Braun aus einem selbstverfassten Gedicht und
schloss mit den Worten: „Hoch lebe unsere Rhön - denn sie ist schön!" (mahe)
Das Argument gleicht dem Schuss einer Armbrust - es ist gleichermaßen wirksam, ob ein Riese oder ein Zwerg geschossen hat.
(Zitat von Francis Bacon)
An alle Mitglieder der Bürgerinitiative und an alle, die sich über das Ende der B87n freuen
Liebe Freunde und Mitstreitenden, sehr geehrte Unterstützer in allen Bereichen,
es sieht so aus, als wären wir vorzeitig am Ziel unserer
30jährigen Anstrengungen: Am Freitag, 25. Januar 2013, hat der Fuldaer
CDU-Bundestagsabgeordnete, Michael Brand, mit seiner Pressemitteilung (siehe
Fuldaer Zeitung und Osthessennews vom 26.1.13) das von uns so lang ersehnte
Feuerwerk gezündet:
Die von den Landesregierungen Hessens und Thüringens beim Bundesverkehrsministerium
vorgelegte (uns bekannte) und zur Genehmigung beauftragte Linienführung für die
umstrittene B87n ist „nicht rechtssicher bestimmbar".
Das heißt im Klartext: Die Bundesregierung bewertet die
vorgelegten Planungen als so schlecht, dass sie einer gerichtlichen Überprüfung aus naturschutzrechtlichen Gründen, auch europarechtlich, nicht standhalten können!!! Die Ablehnung des Bundesverkehrsministeriums ist offensichtlich so
grundlegend und bedingungslos, dass wir davon ausgehen können, dass in dem vorgesehenen Korridor kein Straßenneubau möglich ist.
Insoweit sind wir am Ziel. Aber:
Den Landesregierungen ist es freigestellt, eine zwischen den
beiden Ländern abgestimmte „Alternativvariante" vorzulegen. Das macht uns natürlich misstrauisch und hellwach. Was denken sich die abgeblitzten Fans der B87n nun neu aus? Wir werden das sorgfältig beobachten und kritisch prüfen!!!
Die jetzt vom Bundesverkehrsministerium und
Umweltministerium mitgeteilte Begründung für die Ablehnung passt für das gesamte Gebiet des Biosphärenreservats - und damit für die gesamte Rhön. Wir sind gespannt, ob die beiden Landesverkehrsministerien eine
„Alternativvariante" entdecken und sich trauen, sie im vorgeschriebenen
Offenlegungsverfahren der Öffentlichkeit (das heißt auch uns) zur Prüfung vorzulegen.
Unter Alternativen zur B87n stellen wir uns allerdings nicht
eine geänderte, aber ebenso zerstörerische Straßenbaumaßnahme vor, sondern strukturelle Verbesserungen für die Rhön, die sowohl umwelt- als auch menschenverträglich sind.
Unsere in vielen Diskussionen Weniger Verkehr statt mehr Straßen! Mehr und schnellerer ÖPNV - weniger und langsamerer Individualverkehr maximal Tempo 30 km/h in den Ortsdurchfahrten verkehrsverlangsamende Maßnahmen für mehr Sicherheit in den Ortsdurchfahrten Landkreis- und landesgrenzenübergreifender getakteter Omnibusverkehr mit Betriebszeiten, die auf die Berufs-, Schul-, Versorgungs- und Freizeitpendler abgestimmt sind. Sperrung des ganzen Biosphärenreservats für LKW über (Ziel- und Quellverkehr bleibt frei) Verminderung des Pendlerverkehrs durch (Tele-Arbeitsplätze, Auslagerung von Abteilungen, gemeinsame Büros von Firmen etc.) und dadurch Stärkung der Infrastruktur in den Rhön-Orten; das schont die Zeit und Infrastrukturelle Maßnahmen vor Straßenbau Von den vielfach geforderten zahlreichen Ortsumfahrungen halten wir nach einer Umsetzung der oben genannten strukturellen Maßnahmen nur zwei für vertretbar: Oberkatz und |
An den jetzt vorgeschlagenen runden Tischen wollen wir uns gerne beteiligen.
Wir waren fest entschlossen, diesen Straßenneubau komplett
zu verhindern - und haben auch immer und allen gesagt und geschrieben, dass wir durch alle Instanzen klagen wollen, vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ebenso wie vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg. Und wir haben fleißig Material und Geld gesammelt für diesen erwarteten anstrengenden
Gerichtsprozess. Wir haben uns mit mehreren Naturschutzverbänden verabredet, diesen Prozess gemeinsam anzustrengen und durchzustehen. Die Reisen nach Leipzig und Luxemburg bleiben uns nun erspart. Darum sind wir nicht traurig.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Naturschutzverbänden und ihren Aktiven für die engagierte und hochqualifizierte Unterstützung.
Wir waren darauf eingestellt, die nächsten 15 (oder mehr
Jahre) uns mit dieser Straßenplanung herumschlagen zu müssen. Wovon wir schon immer fest überzeugt waren, ist jetzt von den beiden zuständigen Bundesministerien in unmissverständlich deutlicher Sprache bestätigt worden:
Die Sach- und Rechtslage lässt einen derart autobahnartigen
Zerstörungseingriff nicht zu. Nun sind wir insoweit schneller am Ziel und das wollen wir doch feiern!
Wir laden alle
Mitglieder der Bürgerinitiative, der beteiligten Naturschutzverbände sowie
alle, die sich über das Hinscheiden der B87n in der bisherigen Planung freuen,ein zum
höchstvergnüglichen Tröster
für unsere jüngst verblichene B87n
am Samstag, 9. März 2013, ab 18 Uhr
in den Saal der Gaststätte des
Campingplatzes Dippach
mit vegetarischem und nicht
vegetarischem Abendbuffet und mit angemessenen Trauerreden und Trauergesängen.
Mit glücklichen, aber
bezüglich der angedrohten Alternativen auch skeptischen Grüßen
Für den Vorstand
Euer Reinhardt Kremer
Es ist noch nicht offiziell aber nach ersten Berichten aus dem Verkehrsministerium, ist die Rhöntrasse weder politisch noch wirtschaftlich tragbar und wohl endgültig vom Tisch.
fuldaer zeitung vom 26.01.2013
osthessen-zeitung vom 26.01.2013
Die Fuldaer Zeitung berichtete hierzu am 12. Oktober 2012:
Von einem Protestort zum nächsten
Einen Tag, nachdem Kanzlerin Angela Merkel in Athen von 40.000 Demonstranten empfangen wurde, wartete auch in Fulda Protest auf die CDU-Vorsitzende. Vor der Esperantohalle hatten sich 20 Demonstranten eingefunden, die sich gegen die geplante Bundesstraße B 87n von Fulda nach Meiningen wandten. Die Bürgerinitiative (BI) "Rettet die Rhön" - Alternativen zur B 87n" befürchtet, dass die Straße die Natur der Rhön gefährdet. Zudem drohe Verlärmung und Schadtstoffbelastung bei nur geringem Nutzwert, teilt Anja Diegelmann von der BI mit. Wie die Kanzlerin auf die Proteste reagierte, ist nicht bekannt.
Hunderte unserer Flyer wurden verteilt, ua. MdB Brandt lud uns zu einem persönlichen Gespräch ein. Interviews im Fernsehen wurden gegeben und auf die unsinnige, Natur zerstörende Trasse aufmerksam gemacht.
Anläßlich einer Regionalkonferenz der Bundes-CDU mit den Landesverbänden Thüringen und Hessen werden sich
am Mittwoch, den 10.Oktober 2012 um 18.00 Uhr
allerlei Parteigrößen von der Bundes- bis zur Kommunalebene in Fulda, Hotel Esperanto (beim Bahnhof), einfinden:
Bundeskanzlerin Merkel
Ministerpräsident Bouffier (Hessen),
Ministerpräsident Lieberknecht (Thüringen)
wahrscheinlich auch die Verkehrs- und sonstige Minister/-innen ...
Die Veranstaltung beginnt offiziell um 18:00 Uhr in der Halle des Esperanto-Hotels (nur für geladene Gäste mit Eintrittskarte). Wir wollen ab 16:30 Uhr die ankommenden Besucher/-innen darauf hinweisen, dass Frau Merkel sich zwar öffentlich für den Erhalt der Biodiversität stark macht, zeitgleich aber eine autobahnähnliche Straße mitten durch das Biosphärenreservat geplant wird.
Wir hoffen auf eine rege Beteiligung. Jeder einzelne von uns kann etwas tun - gemeinsam sind wir stark!
Seit dem 13.10.2011 liegt dem Petitionsausschuss des Bundestages eine Petition vor, mit der der sofortige Stopp aller laufenden Straßenneubauprojekte und deren kritische Überprüfung gefordert werden. Nur dort, wo tatsächlich langfristig ein Mehrbedarf besteht, sollen Straßen noch aus- oder neugebaut werden. Mit dem eingesparten Geld sollen kaputte Straßen und Brücken saniert werden.
Die Petition ist ab jetzt bis zum 20. Dezember 2011 als öffentliche Online-Petition zur Mitunterzeichnung freigegeben. Sie muss in dieser Frist 50.000 Unterschriften erhalten. Ab dieser Anzahl muss sich der Petitionsausschuss in einer öffentlichen Anhörung mit dem Anliegen beschäftigen.
Ausführliche Informationen sind auf folgender Homepage: http:/www.straßenbaumoratorium.de einzusehen.
Wir möchten Sie/Euch bitten, dieses Anliegen zu unterstützen. Dies kann auf folgende Art und Weise geschehen:
1.) Die Petition mitzuzeichnen unter folgendem Link: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=20526
2.) An strassenpetition@freenet.de eine E-mail zu senden, um als Organisation oder Privatperson als Unterstützer auf der Homepage genannt zu werden.
3.) Weitere Menschen und Organisationen zu kontaktieren mit der Bitte, die Petition zu unterstützen.
Unter der Rubrik Downloads können in Kürze Unterschriftenlisten ausgedruckt werden, die dann ausgefüllt auf dem Postweg an den Deutschen Bundestag, Sekretariat des Petitionsausschusses, Platz der Republik 1, 11011 Berlin gesendet werden können.
Gegen die geplante Zerstörung der Natur und Landschaft der RHÖN durch die autobahnartige Schnellstrasse B 8 7 n Fulda – Meiningen
demonstrierte unsere BI am 10. Oktober 2011
vor der M U L T I H A L L E M E I N I N G E N
(nahe beim Landratsamt im nördlichen Stadtteil Welkershausen).
Anlass: Minister Christian Carius stellte seinen Landesentwicklungsplan [LEP] 2025 vor. Dieser soll Grundlage werden für alle Planungen und Investitionsentscheidungen in Thüringen bis zum Jahr 2025. Der LEP 2025 kann im Internet eingesehen und heruntergeladen werden unter www.tmblv.de .
Unsere Stellungnahme dazu finden Sie unter der Rubrik Aktivitäten auf dieser Homepage.
Im Verlauf der Diskussion mit den BI-Mitgliedern lud der Verkehrsminister nach Erfurt zu einem Gespräch ein. Er betonte, dass die Planungen zur B87n frühestens in zehn Jahren abgeschlossen sein würden.
Am Wochenende feierte das Biosphärenreservat in Gersfeld länderübergreifend sein 20jähriges Bestehen. Am Samstag, 27. August, fand aus diesem Anlass ein „Markt der Rhöner Ideen" statt, an dem sich die Bürgerinitiative (BI) „Rettet die Rhön! - Alternativen zur B87n" mit einem Infostand beteiligen wollte. Da dieser Wunsch abgelehnt wurde, demonstrierte der Verein am Samstag (sowie am Freitagvormittag anlässlich der Regionalkonferenz) stattdessen vor dem Gelände der Stadthalle und verteilte Informationsmaterial. Der Aufmerksmkeitswert war dabei sicherlich höher als er mit einem Infostand gewesen wäre, wie ein Bericht in der Hessenschau und im Meininger Tageblatt zeigen. Nur die Fuldaer Zeitung versucht offensichtlich, das Thema totzuschweigen und erwähnte die Demonstration mit keiner Silbe, genauso wie sie auch die Pressemitteilung zu dem IHK- und Ministertreffen geflissentlich ignorierte. Schade, denn in einer ausgewogenen Berichterstattung sollten beide Seiten zu Wort kommen.
Unsere Meinung zum Jubiläum des Biosphärenreservats:
Die Forderung des UNESCO-Programms „Man and Biosphere", dass Biosphärenreservate Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung darstellen sollen, bezieht die BI genauso auf die Verkehrspolitik. Mit der B87n dagegen würde eine nachhaltige Zerstörung betrieben.
Am 4. September wird im Landkreis Fulda ein neuer Landrat gewählt. Der Kandidat der SPD, Jonathan Wulff, hat im Gespräch mit Vertretern der BI seine Unterstützung zugesagt und sich für Ortsumgehungen anstelle der derzeitigen Planungen ausgesprochen. Damit vertritt er die gleiche Position wie der Kandidat der Grünen, Helmut Schönberger. Am Dienstag, 9. August, findet ein Gespräch mit dem Amtsinhaber Bernd Woide statt.
Einen Bericht dazu hat die Fuldaer Zeitung am 28. Juli veröffentlicht. Online ist er noch nachzulesen.
Ein Thema während der Kreistagssitzung am Montag, 8. August, sollte eigentlich auch das Thema B87n behandeln: Punkt 15 der Tagesordnung unter den Anträgen lautete "Antrag der SPD-Fraktion vom 15. Juli 2011: Mediationsverfahren für die B87n". Doch die Sitzung war zuvor abgebrochen worden. Mittlerweile hat der hessische Verkehrsminister Dieter Posch während eines Treffens von IHK- und politischen Vertretern im Fuldaer Stadtschloss am 19. August einem Mediationsverfahren für die B87n eine Absage erteilt.
Der Verein Natur- und Lebensraum Rhön hat in seiner Mitgliederversammlung am 05.05.2011 beschlossen, beim Hessischen Wirtschaftsminister ein Mediationsverfahren zur B 87n zu beantragen, um damit eine umfangreichere Bürgerbeteiligung einzuleiten.
Diese Karikatur in der Fuldaer Zeitung vom 3. Juni hat uns so gut gefallen, dass wir den Zeichner Herrn Kafka gebeten haben, sie auf der Homepage veröffentlichen zu dürfen.
Vielen Dank, Herr Kafka, für die Erlaubnis dazu und für die Sichtweise, auch Negativem noch positive Aspekte abgewinnen zu können. Eine etwas ältere Leserin kommentierte: "Ich habe Tränen gelacht."
Um die Mitglieder des Umweltausschusses des hessischen Landtags auf die umstrittene geplante B87n aufmerksam zu machen, haben zehn Mitglieder der (BI) Bürgerinitiative „Rettet die Rhön! Alternativen zur B87n“ e.V. am Donnerstag, 26. Mai, vor dem Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe mit Transparenten gegen die Planungen einer Transitstrecke mitten durch das Biosphärenreservat Rhön demonstriert.
In der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön fand eine ganztägige Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz statt. „Der Landverbrauch für die B87n (Fulda-Meiningen) ist enorm, unsere Landschaft würde verschandelt und verlärmt, die Luft verschmutzt“, warnt Vereinsvorsitzender Reinhardt Kremer in einer Pressemitteilung. Der Bau dieser Transitstrecke, die – fertiggestellt von Frankfurt/Oder (polnische Grenze) bis Frankfurt/Main (über A66) verliefe – ginge auf Kosten der Umwelt und der Menschen. Die Umwelt wäre betroffen durch massive Naturzerstörungen und durch die Förderung des Warentransports über Straßen statt über Schienen, die Landwirtschaft wegen des Verlusts fruchtbarer Böden.
Im Falle des Baus der B87n befürchtet die BI einen erheblichen Imageschaden für das Biosphärenreservat, in dem ja eigentlich die Vereinbarkeit von Natur und Mensch gelebt werden solle. „Mit dem Ziel, den Lebensraum zu nutzen, ohne ihn zu zerstören, lässt sich die geplante B87n nicht vereinbaren“, sagt Kremer.
In einem an die Ausschussmitglieder verteilten Brief bat die BI um ein Gespräch und wünschte, dass sich der Umweltausschuss des Landtags beteiligt an der Suche nach Alternativen, die dem Biosphärenreservatsgedanken gerecht werden und die Anwohnern und Pendlern nützen, ohne zusätzlichen Transitverkehr in die Rhön zu locken.
Das Thema Biosphärenreservat stand auch auf der Tagesordnung der Ausschusssitzung: in Form einer Präsentation, Diskussion und Exkursion.
Die jüngsten Info-Veranstaltungen der Bürgerininitiative fanden am Donnerstag, 17. März, in der Gaststätte "Zur guten Quelle" in Kaltensundheim und am Freitag, 6. Mai, in Stepfershausen in der Gaststätte Zur Linde statt.
Mit der Aufnahme unseres Vereins Ende des Jahres 2010 ins Vereinsregister beim Amtsgericht Meiningen sowie der Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch die Finanzbehörden geht auch eine neue Bankverbindung einher:
"Rettet die Rhön!- Alternativen zur B87n"
Kto.Nr.: 1706067280
BLZ: 840 500 00
Rhön-Rennsteig-Sparkasse
Außerdem gibt es aktualisierte Mitgliedsanträge unter Downloads. Spendenquittungen für das Finanzamt stellt unser Kassenwart gerne aus.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, dann würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen\", mit diesem Luther zugeschriebenen Wort endete Pfarrer Johann Rüppel seine Andacht anlässlich der Pflanzung keines Apfel-, aber eines Ahornbaumes, womit die Bürgerinitiative „Rettet die Rhön! - Alternativen zur B87n\" am 20. November gemeinsam mit dem NABU gegen den geplanten Bau einer Bundesfernstraße durchs Biosphärenreservat Rhön von Fulda nach Meiningen protestierte.
Als Zeichen der Bewahrung der Schöpfung und als Zeichen dafür, „dass Bäume für unser Klima wichtiger sind als eine große Straße" charakterisierte Rüppel die Aktion.
Den Rhöner Bergahorn gesponsert hat der NABU-Kreisverband Fulda. Dessen Vorsitzender Volker Strauch kritisierte, es werde etwas geplant, das nicht zukunftsfähig sei: Eine Verkehrstraße quer durch die Rhön solle Autobahnen verbinden, in einem Land, das bereits das dichteste Autobahnnetz Europas hat.
Während Windkraft in der Rhön von Verantwortlichen angeblich zum Schutz des Landschaftsbildes abgelehnt werde, würden Gewerbeparks und Straßen, die vom Bund bezahlt werden, als wünschenswert verkauft.
„Wir werden uns diese Landschaft nicht auch noch zerstören lassen. Wir stellen uns - mit diesem Baum - dem entgegen, für einen nachhaltigen Fortschritt!", endete er.
Reinhardt Kremer, der Vorsitzende der Bürgerinitiative, beschrieb anschaulich, wie die Landschaft durch den Bau der B87n unwiderruflich zerstört würde. Am Nüsterrasen beispielsweise, wo der Baum mit freundlicher Unterstützung der Gartenbaufirma Kopf aus Wüstensachsen gepflanzt worden ist, würde ein 80 bis 100 Meter breiter und 20 Meter tiefer Einschnitt den Weiler teilen.
Weitere Fotos von der Aktion finden Sie hier.
Als Zeichen des Widerstandes gegen den Bau der Bundesfernstraße 87n lädt die Bürgerinitiative „Rettet die Rhön! - Alternativen zur B87n" gemeinsam mit der NABU-Ortsgruppe Tann am Samstag, 20 November, um 14 Uhr zum Pflanzen eines Rhöner Bergahorns an den Nüsterrasen ein. Dass der Neugepflanzte - dessen Art sich als widerstandsfähig gegenüber dem rauen Rhöner Klima erwiesen hat - solch ein prächtiger Baum werden möge wie das Naturdenkmal Kugelbaum zwischen Wendershausen und Lahrbach auf diesem Foto, hoffen die Mitglieder der Bürgerinitiative und des NABU. Am Nüsterrasen ist für die B87n ein 80 bis 100 Meter breiter und 20 Meter tiefer Einschnitt geplant. Auch der Kugelbaum würde bei Umsetzung der Planungen direkt an einem tiefen Geländeeinschnitt liegen und damit für Spaziergänger aus Richtung Wendershausen und Dippach nicht mehr zu erreichen sein.
Vorsitzender Reinhardt Kremer wird vor der Pflanzaktion über den Stand der Planungen zur B87n (Fulda-Meiningen) berichten und Pfarrer Johann Rüppel eine Andacht zu Bäumen als Zeichen der Hoffnung halten. Auch NABU-Kreisvorsitzender Volker Strauch hat seine Teilnahme zugesagt. Der Bergahorn am Nüsterrasen wird der erste Widerstandsbaum sein. Für weitere haben sich bereits Sponsoren gemeldet. Foto: Harald Both
Anlässlich der Stern-Radtour, welche der Landesverband der Grünen in Thüringen zu unserem kleinen BI-Sommerfest organisierte, bestand die Möglichkeit, T-Shirts mit Front- und Rückendruck zu bestellen (alle Größen). Während die Frontseite unser bekanntes Rhönschaf ziert, leuchtet am Rücken gelb der Button mit der durchgestrichenen B87n (siehe Abbildung). Statt 10 Euro wie die T-Shirts mit einfachem Druck nimmt die BI für diese Hemden Spenden in Höhe von 15 Euro entgegen.
Weil sie auf viel Gefallen gestoßen sind, wird es diese doppelt bedruckten T-.Shirts auch weiterhin zu bestellen geben.
Bestellungen bitte über die Email-Adresse der Homepage (siehe Kontakt).
Das Biosphärenreservat hat ein neues Modellprojekt gestartet, das dazu beitragen soll, die Rhöner Straßen vom Verkehr zu entlasten, Verbindungsmöglichkeiten über den öffentlichen Personennahverkehrs hinaus zu schaffen und die Umwelt und das Klima zu schützen. Auf der Homepage www.mitfahrzentrale-rhoen.de kann man sich einfach registrieren und Mitfahrgelegenheiten anbieten oder suchen.
Eine pfiffige Idee, sitzen doch die meisten Autofahrer allein in ihrem Fahrzeug und hätten Platz für Mitfahrer. Sie auch?
Geplante Brücke der B87n über das malerische Saaletal (Fotomontage: Kreisverwaltung Bad Kösen/Naumburg)
Die Bürgerinitiative "Rettet die Rhön! - Alternativen zur B87n" steht nun - neben dem Austausch mit den Bürgerinitiativen bei Leipzig/Taucha - auch in Kontakt mit einer neuen Bürgerinitiative im Saaletal bei Bad Kösen/Naumburg, wo ebenfalls der Bau einer B87n als verharmlosende Ortsumgehung geplant wird.
Aus dem Vorstand reisten am Donnerstag, 24. Juni, Reinhardt Kremer und Klaus Schuhmacher ins von der Rhön etwa 180 Kilometer entfernte Bad Kösen, um an einer Veranstaltung der dortigen Bürgerinitiative teilzunehmen.
Nähere Informationen über das dortige Projekt, das die Theorie der geplanten Deutschland-Diagonalen erhärtet, finden Interessierte unter diesem Link der Mitteldeutschen Zeitung.
Auf zwei Hochzeiten gleichzeitig musste unser BI-Rhönschaf am Sonntag, 20. Juni, tanzen: Es war sowohl beim Straßenmalfest "Via Pictura", das vom Kultur- und Geschichtsverein Tann ausgerichtet wurde, dabei (siehe Foto), als auch in Meiningen beim Werrafest, wo die Bürgerinitiative mit einem Informationsstand vertreten war.
Die Resonanz auf seine Anwesenheit war bei beiden Veranstaltungen sehr gut, so dass das Rhönschaf sich schon auf seine nächsten öffentlichen Auftritte freut.
Berlin - Angesichts der dringend nötigen Konsolidierung der
öffentlichen Haushalte hat der NABU jetzt eine Liste der
überzogensten Straßenbauprojekte Deutschlands präsentiert und den
Verzicht von zahlreichen Bauten gefordert. Allein die Streichung von 20
aus ökologischer und ökonomischer Sicht überflüssiger Projekte aus dem
Bundesverkehrswegeplan würde 14 Milliarden Euro einsparen. Die
Einsparungen helfen den knappen Kassen und gleichzeitig werden wichtige
Lebens- und Erholungsräume für Mensch und Tier gesichert sowie der immer
noch viel zu hohe Flächenverbrauch reduziert.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Die Bundesrepublik verfügt über eines der am besten erschlossenen und dichtesten Straßennetze der Welt. Dennoch listet der aktuelle Bundesverkehrswegeplan neue Vorhaben mit einer Gesamtlänge von 1.900 Kilometer auf, die in der Bevölkerung höchst umstritten sind, ein erhebliches Umweltrisiko in sich tragen und bei der aktuellen Haushaltslage absolut nicht finanzierbar sind. Um es klar zu sagen: Beim Straßenbau lebt Deutschland schon seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse."
Dies werde auch beim Anblick des teilweise maroden Bestandsnetzes
deutlich. Über Jahre zurückgestellte Investitionen für die Unterhaltung der Straßen haben ihre Spuren hinterlassen. Der harte Winter habe sein Übriges getan. Nach Schätzungen des NABU beträgt der über die Jahre allein bei kommunalen Straßen entstandene Investitionsrückstau für Sanierungen inzwischen über 150 Milliarden Euro. Mit neuen Großprojekten müsse deshalb nun endlich Schluss sein.
NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: „Es wäre skandalös, wenn bei der Bildung gespart wird, aber die Republik weiter asphaltiert werden soll. Wir fordern Intelligenz statt Beton. In kaum einem Ressort kann der Bundesfinanzminister so sinnvoll sparen, wie im Verkehrsministerium. Als Sofortmaßnahme sollten 20 Straßenbauprojekte gestrichen werden, von denen die meisten selbst vom Verkehrsministerium mit einem ‚sehr hohen Umweltrisiko‘ eingestuft werden. Hier sind an oberster Stelle die
Autobahn A 14 in Mecklenburg-Vorpommern und die A20/A 22 in
Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu nennen." Die Projekte würden jeweils deutlich über eine Milliarde Euro kosten. Allein schon das künftig zu erwartende niedrige Verkehrsaufkommen rechtfertige eine Streichung.
Aber auch Bundesstraßen wie die als Hochmoselübergang bekannt gewordene B50n (165 Mio.) oder die Rhönquerung durch die B87n (225 Mio.), würden mit zusammen über 390 Millionen Euro nicht nur ein größeres Loch in den ohnehin belasteten Bundesetat reißen, sondern führen auch den enormen Eingriff neuer Straßen in die Landschaft und den Naturhaushalt vor Augen.
Erfreulich sei hingegen die kürzlich verkündete Botschaft des
hessischen Wirtschaftsministers Dieter Posch zum Stopp der weiteren Planung der Autobahn A 4. Der NABU, der von Anfang an gegen die Pläne gekämpft hatte, begrüßte die Entscheidung. Von Hessen müsse nun ein Signal an die Bundespolitik gehen: ein „weiter so" in der deutschen Verkehrspolitik darf es nicht geben.
Dass die Praxis an der A 4 und vielen anderen Straßenbauprojekten meist noch viel schlimmer aussieht, als die Entwürfe im Bundesverkehrswegeplan vermuten lassen, weiß Wulf Hahn, Verkehrsplaner und Verkehrsexperte des NABU-Hessen: „Für die nun vom Land Hessen aufgegebene Planung der A 4
durch das hessische und nordrheinwestfälische Rothaargebirge wären nach jüngsten Schätzungen der Bundestraßenbauverwaltung 1,8 Milliarden Euro Baukosten angefallen, während im Bundesverkehrswegeplan noch von 1,5 Milliarden Euro ausgegangen wurde. Innerhalb weniger Jahre hätte sich so eine Kostensteigerung von 20 Prozent ergeben."
Die Erfahrungen zeigten, dass die tatsächlichen Baukosten dann nochmals öher für den Steuerzahler ausfallen. Ein weiteres Autobahnprojekt, die A 49 von Kassel nach Gießen, die zwischen Neuental bei Borken und der A 5 noch nicht gebaut ist, sollte nach Angaben im Bundesverkehrswegeplan lediglich 335 Millionen Euro kosten, während aktuell von über 520 Millionen Euro ausgegangen wird - eine Steigerung von umgerechnet etwa 55 Prozent.
„Es ist an der Zeit, sich von der auf den Straßenbau fokussierten
Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte endgültig zu verabschieden.
Autobahnprojekte sind sehr teuer, werden wegen Planungsfehlern meist über Jahrzehnte beklagt und zerstören wertvollen Kultur- und
Naturraum, der in Deutschland sehr knapp geworden ist", so Tschimpke.
Ein Hintergrundpapier sowie die Liste der aus NABU-Sicht irrsinnigsten Straßenbauprojekte, ausgewählte Fotos der vom Straßenbau bedrohten Landschaftsräume und eine Karte mit dem Trassenverlauf der Straßen zufinden unter
Unnötige Straßenbauprojekte fressen 14 Milliarden Euro
In einer Pressemitteilung geht die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke auf die Parallelen der B87n gegenüber den eingestellten Planungen zum Ausbau der Strecke Olpe-Hattenbach ein.
Hier ein link zum Internet-Portal fuldainfo.
Auch in Osthessennews und in der Fuldaer Zeitung vom 26.5.2010 ist die Pressemitteilung veröffentlicht worden.
Wenn Sie Mitglied des Vereins "Rettet die Rhön! - Alternativen zur B 87n" werden möchten, können Sie hier einen vorläufigen Mitgliedsantrag herunterladen, ausfüllen und an uns faxen oder per Post schicken.
Unser Vorstand: Gösta Ehrhardt, Andreas Bach, Reinhardt Kremer, Michael Schindler, Stefan Heil und Klaus Schuhmacher (von links nach rechts). Es fehlt Jugendsprecherin Anna-Lena Peh, die sich für dieses Foto von unserem Rhönschaf vertreten ließ ;-).
Vereinsgründung verpasst? Hier gibt es eine Zusammenfassung über den Ablauf des Abends:
„Wir haben die Befürchtung, dass im Vorgehen gegen die geplante B 87 neu der Gerichtsweg beschritten werden muss", sagte Reinhardt Kremer bei der konstituierenden Sitzung des Vereins „Rettet die Rhön! - Alternativen zur B87". Diese fand unter Mitwirkung von 75 anwesenden Gründungsmitgliedern am Freitag, 26. Februar, in der Gaststätte des Campingplatzes „Ulstertal" im Tanner Stadtteil Dippach statt - in 170 Meter Entfernung zu dem geplanten Trassenverlauf, wie Kremer anmerkte.
Der Zusammenschluss der bisherigen Bürgerinitiativen zu einem eingetragenen Verein zielt darauf ab, die Kräfte in Hessen und Thüringen zu bündeln und auch als juristische Person auftreten zu können. Versammlungsleiter Reinhardt Kremer listete die Grundsätze der vereinten Bürgerinitiative (BI) auf:
Es gehe um eine Verhinderung des Baus dieser Bundesstraße zwischen Fulda und Meiningen, die ihrer Art nach für den Durchgangsverkehr - insbesondere dem transeuropäischen Fernlastverkehr - angelegt sei.
Als Alternativen sieht die BI die Erhaltung der Rhön als Biosphärenreservat, als Schutzgebiet für seltene Pflanzen und Tiere und gesunden Lebensraum der Rhöner.
„Zur Lösung des von vielen als belastend empfundenen Pendlerverkehrs fordern wir einen grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehr, verstärkte Förderung von Mitfahrgelegenheiten für Berufspendler und verstärkte Anstrengungen, um Arbeitsplätze in die Hohe Rhön zurückzubringen", formulierte Kremer.
Zu den weiteren Forderungen der BI gehört der behutsame, landschaftsangepasste Bau von Ortsumgehungen auf Basis der vorhandenen Landesstraßen.
Vorstandswahlen
Nach Verabschiedung der Vereinssatzung (vielen Dank an die Mitglieder, die eifrig daran feilten!), wurde ein siebenköpfiger Vorstand gewählt, an dessen Spitze der Kleinsassener Reinhardt Kremer steht. Stellvertreter ist Michael Schindler (Oberweid), Kassenwart Andreas Bach (Kaltensundheim), Schriftführer Stefan Heil (Petersberg-Steinau). Als Beisitzer fungieren Jugendsprecherin Anna-Lena Peh (Fulda), Klaus Schuhmacher (Tann) und Gösta Ehrhardt (Interessenvertreter des Campingplatzes in Dippach).
Fridtjof Erbs von BI in Sachsen zu Gast
Als Ehrengast begrüßte Reinhardt Kremer einen Vertreter der Bürgerinitiative „Alternative B87" e.V.. Fridtjof Erbs aus Taucha berichtete, wie seine Bürgerinitiative gegen Pläne des Neubaus einer vierspurigen Verbindung zwischen Leipzig und Torgau - ebenfalls mit der Bezeichnung B87n - kämpfe. „Wir freuen uns, dass wir auch in der Rhön Mitstreiter haben. Zwar geht es um einen anderen Abschnitt, aber doch um das gleiche Projekt", sagte der Sachse. Denn mit dem Bau der B 87n gäbe es (bis auf eine Lücke zwischen Meiningen und Ilmenau, wo die A71 verläuft) - eine durchgängige B87 mit Anschluss an die A66. Die B87n (Leipzig-Torgau) gilt im Rahmen des LeiLa-Konzepts (Leipzig-Lausitz) als wichtige West-Ost-Straßenverbindung zwischen dem mitteldeutschen Ballungsraum und dem südlichen Brandenburg sowie weiter nach Polen.
Informationen zum Planungsstand
Tom Wey vom BUND Kreisverband Schmalkaden-Meiningen gab einen Überblick über den derzeitigen Planungsstand. Er kritisierte die „Salamitaktik", nach welcher die Planer die 70 Kilometer lange Strecke in verschiedene Planungsabschnitte zerhackt hätten. Auf diese Weise entfielen teilweise Raumordnungsverfahren und damit Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange.
Im Planungsabschnitt der Hochrhönquerung seien die beiden Raumordnungsverfahren in Thüringen und Hessen im Frühjahr 2009 abgeschlossen worden. Man warte nun auf die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens, in dessen Verlauf die Träger öffentlicher Belange, aber auch Privatpersonen (wie Anlieger und Grundstückseigentümer) Stellung beziehen könnten. Nur wer im Planfeststellungsverfahren eine Stellungnahme abgegeben habe, habe nach dem Planfeststellungsbeschluss, der einen Rechtsakt darstelle, Klagerecht.
Für das Verfassen der Stellungnahmen bot Reinhardt Kremer die Unterstützung des Vereins an, der dafür bereits Kontakt zu einem Rechtsanwalt aufgenommen habe und mit dem Aktionsbündnis der Naturschutzverbände an der Gründung eines Rechtshilfefonds arbeite.
Nach der Konstituierung des Vereins interessierten sich weitere Zuhörer für eine Mitgliedschaft, so dass am Ende des Abends nach Angaben von Andreas Bach mit im Vorfeld eingegangenen Anmeldungen insgesamt 160 ausgefüllte Mitgliedsanträge vorlagen. Wer ebenfalls den Protest gegen die B87n unterstützen möchte, kann das Anmeldeformular auf dieser Seite herunterladen.
Mitglied kann jede natürliche Person ab einem Alter von 12 Jahren werden sowie auch eine juristische Person des öffentlichen oder privaten Rechts (ausgenommen Parteien).
Dazu Reinhardt Kremer in einem Interview mit dem Freien Wort:
"Wir wollen die Rhöntrasse nicht verschönern, sondern sie verhindern"